世紀末ウィーンの表層

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  • セイキマツ ウィーン ノ ヒョウソウ
  • Das Oberflächchliche zur der Jahrhundertwende in Wien

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抄録

In diesem Aufsatz soll dargestellt werden, wie bei den schöpferischen Arbeiten der Jahrhundertwende in Wien das Oberflächliche" zum Ausdruck kommt und welche Bedeutung es im modernen Denkprozess hat. Das "Oberflächchliche", das im Gegensatz zu der Tiefenstruktur, dem Inneren und dem dreidimensionalen Raum steht, ist ein wichtiges Phänomen, um das Charakteristische der Kultur dieser Epoche zu begreifen, und unter diesem Begriff verstehe ich beispielsweise bei S. Freud Träume und Hysterie als Symptom des Unbewusstseins, bei G. Klimt seinen zweidimensionalen Malstil und seine flach-ornamentale Darstellungsform, bei O. Wagner die ebene Wandfläche und bei H. v. HofmannsthaI den Rollentausch der Figuren in seinen Werken wie ein Maskenspiel. Die dualistische Denkweise, die sich aus den miteinander unvereinbaren Elementen, wie Oberfläche und Tiefe oder Wesen und Schein entwickelt, ist für den neuzeitlichen europäischen Denkprozess von fundamentaler Bedeutung, in deren Rahmen sich auch der Kontrast zwischen dem Unbewusstsein und seinem Symptom von Freuds Psychoanalysetheorie erörtern lässt. Aber es ist bemerkenswert, dass die Oberfläche bei Freud eigentlkh von der ursprünglichen Tiefenstruktur abgeleitet werden soll, obgleich man beim Denkprozess ohne sie den unbewussten Bereich des Inneren nicht erreichen kann. Daher ist sie einem Paradoxon ausgesetzt, dass sie zuerst in der Tiefe die Ursache ihres Seins erfinden muss, um sich durchzusetzen. Bei Klimt geht es um die Perspektive, durch derer Mitte man seit der Renaissance die verschiedene Formen und Gestalten eines Gemäldes in ein Ganzes verschmelzen und anschaulich naturgetreue Bilder malen konnte. Klimt verfremdet durch die Zusammensetzung zweidimensionaler verspielter Verzierungen und räumlicher Tiefe die herkömmliche realistische Darstellung und lenkt eher die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Oberfläche an sich. In der Baukunst zeigt sich Wagners Kreativität in seiner kühnen Verflachung der Wand. Während das eigentliche Gerüst des von ihm entworfenen Bauwerks von der revolutionären Modernität ganz unberührt bleibt, ist seine Wandfläche von der symbolischen Implikation befreit, die gewöhnlich vor allem die traditionelle Architektur wie etwa Kirche in ihrem Inneren hätte. Was er dadurch erzielen wollte, ist die Selbstständigkeit der Oberfläche und das verändert entscheidend das bis dahin gültige Verhältnis von Innerem und Äußerem. Sowohl die flache Wand als der außergewöhnlich große Eingang der Bauten zur Wiener Stadtbahn zeigen das Volumen des Inneren nur so,wie es ist, und verdeutlichen, dass es keinen besonderen rätselhaften Sinn verbirgt. Der Rollenwechsel in HofmannsthaIs Werken erschüttert den Glauben an die Ich-Kategorie, die eigentlich einen durchgängigen, mit sich selbst identischen Kern voraussetzt. Jede von den plurären Rollen einer Gestalt ist als Maske zu betrachten, unter der man aber hier kein wahres Gesicht als das ursprüngliche Ich finden kann. Dabei existieren einige heterogene Masken beziehungslos nebeneinander, die als gleichrängig zu gelten hätten. Indem das Oberflächliche auf verschiedene Weise ausdrücklich hervorgehoben wird, wird das Denken in der Neuzeit relativiert, das von der Beziehung der Ursache und Wirkung zu sehr abhängig ist.

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