「証拠不十分につき、無罪」 : マックス・フリッシュ『青髭』における「妻殺しの夢」のあと

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  • Frespruch mangels Beweis: Das Erwachen aus dem Traum vom Mord an der Frau
  • 「 ショウコ フジュウブン ニ ツキ 、 ムザイ 」 : マックス ・ フリッシュ 『 セイヒゲ 』 ニ オケル 「 サイ ゴロシ ノ ユメ 」 ノ アト

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抄録

Blaubart (1982) ist das letzte literarische Werk von Max Frisch. Das Motiv des Frauenmords, den die Protagonisten in Stiller (1954) und Rip van Winkle (1953) behaupten begangen zu haben, bleibt also bei Frisch bis zum Ende seines Schaffens ein Hauptthema. Der Blaubart-Stoff stammt aus einem Märchen Perraults und wurde auch in die erste Ausgabe von Grimms Märchen aufgenommen. Das Neugier-Verbot taucht, wie Perrault zutreffend feststellt, schon in der Geschichte von Amor und Psyche bei Apuleius auf. Die Vielzahl und die Willkürlichkeit, mit der Gilles de Rais, das Modell für Blaubart, bei der Wahl der Opfer verfuhr, übernahm das Volkslied Ulrich und Ännchen. Das Eifersuchtsmotiv tritt erst in Herders Lied des eifersüchtigen Knaben in den Vordergrund, in dem ein goldener Ring an dem Finger des geliebten Mädchens wie Desdemonas Taschentuch den Verdacht des Knaben weckt. Seine unbegründete Eifersucht verleitet ihn schließlich zum Mord an dem Mädchen. Diese verschiedenen Motive waren mit dem Blaubart-Stoff verknüpft, den Frisch seiner Erzählung unterlegte. Stiller wird wegen einer Ohrfeige verhaftet und behauptet dann im Gefängnis, seine Frau ermordet zu haben. Er wird deswegen jedoch nicht angeklagt, sondern zuletzt wegen des ursprünglichen Tatbestandes verurteilt. Während seine Aufzeichnungen mit der Verurteilung enden, beginnt in Blaubart die Erzählung von Dr. Schaad mit dessen Freispruch. Rosalinde, eine seiner Ex-Frauen, war ermordet worden, und am Tatort hatte man seine blaue Krawatte gefunden. Der Text stellt eine innerseelische Wiederholung der Gerichtsverhandlung nach dem Freispruch dar, gibt die Befragungen und Zeugenaussagen wieder, bald beim Wandern im Wald oder beim Billard-Spiel, bald in einer Bar oder in seiner Arzt-Praxis. Schaad unternimmt keinen Versuch, sein früheres Leben wieder aufzunehmen, so als halte er das gar nicht mehr für möglich. Er schreibt selbst an den Entlastungszeugen keinen Brief und verkauft seine Praxis. Ohne Richter oder Zeugen lebt er ganz allein mit sich und den Stimmen der Prozessteilnehmer, die er vernimmt. Sein alltägliches Leben nimmt vollständig die Gestalt eines inneren Gerichts an. In diesem Werk ist also nicht nur der Blaubart-Komplex verarbeitet, sondern auch das seit Kafkas Prozess bekannte Gerichts-Motiv. Über Rosalinde als Prostituierte sagt Frischs Dr. Schaad einmal, sie sei keine Nymphomanin gewesen. Die Verteidigung klingt aus seinem Munde recht unangebracht, insofern er als der Angeklagte, dessen Spitzname nicht von ungefähr "Ritter Blaubart" ist, doch viel eher selbst als abnormal oder pervers anzusehen wäre. Offenbar will er damit andeuten, dass dies keineswegs der Fall sei. In der Tat bezeichnen manche Zeugen ihn als "ritterlich" und sagen, er sei "ein Mensch, der keiner Fliege auch nur ein Bein krümmen könnte", obwohl nicht nur seine maßlose, manchmal grundlose Eifersucht in seinem ganzen Freundeskreis bekannt ist, sondern sogar eine Notiz gefunden wurde, worauf zu lesen war, dass er Rosalinde erwürgen wolle, von anderen Indizien ganz abgesehen. So wird eine große Kluft zwischen seinen heftigen Eifersuchtsgefühlen und der schließlich vollbrachten Tat sichtbar. Schaad glaubt, dass Mann und Frau vor und nach der Liebe Freunde sein können. Er behauptet, von seiner Eifersucht endlich befreit worden zu sein, als er die Gelegenheit hatte, Rosalinde mit ihren Kunden auf einem Video zu beobachten. Dadurch habe er erfahren, dass dieser Geschlechtsakt für sie "nichts mit persönlicher Sympathie zu tun hatte". - Es handelt es sich hierbei um eine Variante der verbotenen Kammer, nur dass der Beobachter der Mann ist und dass er statt der Leichen der Exfrauen den Geschlechtsverkehr seiner Exfrau mit anderen Männern mitansieht. Bei Apuleius verschwindet GeliebterAmor (Eros), als Psyche sein Gesicht beim Lampenlicht erblickt. Schaad dagegen wird, als er die Prostitutionsszene am Bildschirm verfolgt, von seinen "Vermutungen" befreit. Die Kaninchen-Episode ist eine Variante des Öffnungs-Verbo

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