Politik und Nichtpolitik : lokale Erscheinungsformen politischer Kultur im frühen Nachkriegsdeutschland : das Beispiel Unna und Kamen

書誌事項

Politik und Nichtpolitik : lokale Erscheinungsformen politischer Kultur im frühen Nachkriegsdeutschland : das Beispiel Unna und Kamen

Everhard Holtmann

Westdeutscher Verlag, c1989

大学図書館所蔵 件 / 3

この図書・雑誌をさがす

注記

Originally presented as the author's thesis

Includes bibliographical references

内容説明・目次

内容説明

Die verbreitete Annahme einer unterschiedslos "apathischen" und politikfernen Grundhaltung im westlichen Nachkriegsdeutschland bedarf der Korrektur. Die Fallstudien uber lokale Auspragungen im politischen Bewusstsein jener Jahre zeigt, dass auf oertlicher Ebene die Entwicklungen differenzierter verlaufen.

目次

Abkurzungen.- Vorbemerkung.- Abschnitt A Einleitung.- 1. Fragestellung und Untersuchungsansatz.- a) Das Doppelgesicht des "unpolitischen" Deutschen - Zum Problem einer widerspruchlichen Politischen Kultur.- b) Neuorientierung in oertlicher Lebenswelt Zur analytischen Relevanz der lokalen Ebene.- c) Enge als Inbegriff lokaler Orientierung? Zu einigen notwendigen Modifikationen des Analyse-Konzepts der Politischen Kultur.- 2. Aufbau der Darstellung.- 3. Materialbasis und Methode.- Abschnitt B Kommunale Politikorientierung in historischer Perspektive.- I Unpolitische Sachpolitik - Zur Bedeutung und Bedeutungsgeschichte eines lokalen Topos.- 1. Das Gemeinverstandnis.- 2. Die altere Doktrin der "obrigkeitlichen" und "wirtschaftlichen" Selbstverwaltung.- 3. Die parochiale Haltung - Ausdruck einer vormodernen Politischen Kultur?.- 4. Entwicklungsgeschichtliche Aspekte lokaler Selbsttatigkeit.- a) Die kommunale Burgergemeinschaft der Nachbarn und Genossen.- b) Lokale Kompetenz 'diesseits der Politik'.- c) "Gemeindefreiheit" in der liberalen Theorie des Vormarz.- d) Die munizipale Bewegung von 1848.- e) Die lokale Einbettung der Assoziation.- f) Die doppelte Politikorientierung der kommunalen Eliten.- g) Zwischenfazit.- 5. Versorgungsdenken und lokale Leistungsverwaltung - Historische Vorbedingungen fur eine parochiale Kultur der "Nichtbeteiligung".- a) Die burokratische Versachlichung der Kommunalen Selbstverwaltung.- b) Das burokratische Dienstethos der uberpolitischen Sachentscheidung.- c) Verwaltung als Vertrauenssache: Kommunale Expertenglaubigkeit.- d) Widerstande gegen die "Politisierung" der Verwaltung.- e) Passive Beteiligung und administrative Kompetenz: Merkmale einer undemokratischen Tradition der Selbstverwaltung?.- f) Zwischenfazit.- 6. Die verzoegerte lokale Akkulturation der Parteien.- 7. Politisierung des "Unpolitischen": die Interessentenbewegung der Mitte.- II Die bruchige Einheitsfront der Mitte Veroeffentlichte Meinungen bei kommunalen Wahlen in Unna und Kamen (1924 bis 1933).- 1. Innung kontra Industrie - Lokale Fraktionierung im Unnaer Burgertum: der "Ordnungsblock der Berufsstande und Parteien" und die "Wirtschaftsliste parteilos".- 2. Politischer Machtwechsel als Schicksalskampf - Kommunales Wahlklima in Unna 1929.- 3. "... dass das Burgertum erst einmal die reale Macht in den Kommunen an sich reisst" - Kommunale Radikalisierung in Kamen 1929.- 4. Marz 1933: Spate kommunale Gleichschaltung.- Abschnitt C Lokale Erscheinungsformen politischer Nachkriegskultur.- III Die "Stunde Null" - Lokale Lebenslagen und Orientierungen.- IV "Die Moral halt sich auf einem Tiefpunkt" - Stimmungslagen im Spiegel deutscher und britischer Situationsberichte von 1945 bis Fruhjahr 1948.- V "In den Stadten scheint sich Apathie auszubreiten" - Politikferne und Politikverweigerung als politisches Korrelat der allgemeinen Grundstimmung.- 1. Schattierungen und Deutungen von "Apathie".- 2. Entpolitisierung durch Elend: "Die ganz gewoehnliche Kartoffel spielt weiterhin die Hauptrolle".- 3. Freiheit fur folgenlose politische Aktivitat? Die entmutigenden Folgen der Hoffnungslosigkeit.- 4. Geschlecht und Alter als Barrieren der Politisierung: "Apathie" bei Frauen und Jugendlichen.- 5. "Man will also doch einen Teil der Deutschen aushungern lassen" - Geruchte als Ausdruck kommunikativer Resistenz gegenuber dem Besatzungsregime.- 6. "Von dieser Art Demokratie will kein Mensch mehr etwas wissen" - Verweigerung gegenuber der "impotenten" Stellvertreterdemokratie.- 7. Die Legitimationsschwache der Mangelverwaltung - Vorzeichen eines Mangels an demokratischer Politischer Kultur?.- 8. "Das deutsche Volk will arbeiten, will produzieren" - Leistungsbereitschaft als nationale Gegen-Identifikation.- VI "German morale is fairly good..." - Die Wahrungsreform als Stimmungswende.- VII Aufbaukultur.- 1. "Aufbau": das Dringliche als normative Vorgabe.- 2. Die Perspektive "der geistigen und materiellen Erneuerung".- 3. "Unzerstoerbares deutsches Kulturgut" - Der moralische Lehrplan einer neuen Burgerkultur.- 4. "Der heute uberall grassierende Egoismus muss radikal bekampft werden" - Die materialistische Deformation der Aufbaukultur.- 5. Das Wunschbild "schlichter Wohnkultur".- 6. Der Primat des Ordentlichen.- 7. "Unpolitische" Innenseiten der Aufbaukultur: Stadt als privates Lebensfeld und soziale Gemeinschaft.- VIII Akteure ohne Massenbasis? Reichweite, Grenzen und Intensitat politischer Beteiligung.- 1. Parteibezogene Aktivitaten von der Grundungsphase bis zur Ermudungskrise 1947/48.- 2. Wahlergebnisse und Wahlbeteiligung 1946 - 1950 Mobilisierung durch politisierte Wahlkampagnen.- 3. "Spoiled papers" - Protestverhalten in der Wahlkabine.- 4. Unkonventionelle Partizipation als politischer Protest: der Hungerstreik vom 3. April 1947 und Massendemonstrationen gegen "Feinde der Demokratie" im April und Mai 1949.- IX Parteien als Focus demokratischer Neuorientierung.- 1. Parteigrundung 1945: Politischer Erstickungstod fur Basisinitiativen?.- 2. "Es gab ja keine jungen Leute" - Der kriegsbedingte Grundungsvorsprung der Weimarer Generation.- 3. Zweifel als konstante Grundhaltung: Gleitende UEbergange von von nationalsozialistischen zu demokratischen UEberzeugungen.- 4. Die oeffentliche Entwertung antidemokratischen Denkens.- 5. Personen als Mittelsleute: die politisierende Wirkung der lokalen Schattenoeffentlichkeit.- 6. Parteiorientierung in Traditionsmilieus.- 7. Orientierungswandel einer Wertelite: Protestantische Wendung zum Parteienstaat.- a) Die Integration des betont-evangelischen Milieus in die oertliche CDU.- b) OEffnung nach links: ein Gesprachskreis "Christentum und Sozialismus".- 8. Sogwirkungen der CDU: die sekundare Integration des "unpolitischen" Burgertums und berufsstandischer Interessenvertreter.- 9. Lokale Ansatze zu einer linken Volkspartei:.- a) Randsympathien fur die SPD im alten Mittelstand.- b) Die Annaherung der HJ-Generation an die SPD.- 10. "Bergheimer Kreis" und Volkshochschulen - Knotenpunkte im lokalen Netzwerk der demokratischen Enkulturation.- 11. Lokale Parteiorientierung, Kulturbewegung und politische Integration - ein Zwischenfazit.- X Wege zur politischen Konformitat: Interessentenprofile.- 1. Integration durch wirtschaftliche Aufwertung: Besitzmittelstand und Aufbaukultur.- 2. Zwischen Eingliederung und Radikalisierung: der "funfte Stand" der Fluchtlinge.- XI Parteienstaat und administrative Kompetenz - lokale Aspekte einer wechselseitigen Distanz und Anpassung.- 1. Politische Rate und nichtpolitische Beamte - Zum Versuch einer Kommunalreform nach britischem Vorbild.- 2. Die protestierende Gewalt - Zum Reputationsgewinn der politischen kommunalen Fuhrung.- 3. "Sachlichkeit" als Leitbegriff: zum Selbstverstandnis der kommunalen politischen Positionselite.- a) "keine parteipolitische Debatte, sondern sachliche Arbeit" - Gemeindedemokratie als Methode.- b) "Die Zusammenarbeit ist stets auf sachlicher Grundlage erfolgt" - Materieller und symbolischer Konsensus.- c) "Sachpolitik" als ideeller Vereinigungspunkt der Politischen Nachkriegskultur.- XII Zusammenfassung und Ausblick.- Anmerkungen.- Quellen- und Literaturnachweise.

「Nielsen BookData」 より

詳細情報

  • NII書誌ID(NCID)
    BA06784847
  • ISBN
    • 3531118951
  • 出版国コード
    gw
  • タイトル言語コード
    ger
  • 本文言語コード
    ger
  • 出版地
    Opladen
  • ページ数/冊数
    447 p.
  • 大きさ
    23 cm
ページトップへ