Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie : eine Einleitung in die phänomenologische Philosophie
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Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie : eine Einleitung in die phänomenologische Philosophie
(Husserliana : gesammelte Werke / Edmund Husserl, Bd. 6)
M. Nijhoff, 1954
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Description and Table of Contents
Description
Dieser Band enthalt Husserls letzte grosse Arbeit, an der er von 1934 bis 1937 arbeitete. Husserl weist darin die Probleme auf, die seiner Ansicht nach zu der Krise gefuhrt haben, in der die Menschheit der Gegenwart sich befindet. Er verfolgt den Ursprung dieser Krise zuruck bis zur Entstehung der neuzeitlichen mathematischen Naturwissenschaften bei Galilei, um aufzuweisen, wie es zu der verhangnisvollen Spaltung des physikalistischen Objektivismus und des transzendentalen Subjektivismus gekommen ist. Die Geschichte der neuzeitlichen Philosophie wird von Descartes uber Locke - Berkeley - Hume bis zu Kant verfolgt. Husserl stellt dar, wie es das eigentliche Anliegen der Phanomenologie ist den verhangnisvollen Riss zu uberwinden, indem sie den Ruckgang zu dem Sinnesfundament vollzieht, das in den Wissenschaften selbst und fur diese verborgen bleibt. In diesem Zusammenhang kommt gerade der Wissenschaft vom Menschen, der Psychologie, eine fundamentale Bedeutung zu, allerdings einer Psychologie, die auf der Phanomenologie grundet und von ihren Erkenntnissen ausgeht.
Ausser dem erhaltenen Haupttext befinden sich im Husserl-Archiv noch zahlreiche "Forschungsmanuskripte", die im Zusammenhang mit der Krisis-Problematik entstanden sind. Um auch in sie Einblick zu geben wurde eine umfassende Auswahl in Form von Beilagen veroeffentlicht, sowie noch einige selbstandige Abhandlungen die die Entstehungsgeschichte des Werkes erhellen.
Table of Contents
- Erster Teil Die Krisis der Wissenschaften als Ausdruck der Radikalen Lebenskrisis des Europaischen Menschentums.- 1. Gibt es angesichts der standigen Erfolge wirklich eine Krisis der Wissenschaften ?.- 2. Die positivistische Reduktion der Idee der Wissenschaft auf blosse Tatsachenwissenschaft. Die "Krisis" der Wissenschaft als Verlust ihrer Lebensbedeutsamkeit.- 3. Die Begrundung der Autonomie des europaischen Menschentums mit der neuen Konzeption der Idee der Philosophie in der Renaissance.- 4. Das Versagen der anfanglich gelingenden neuen Wissenschaft und sein ungeklartes Motiv.- 5. Das Ideal der universalen Philosophie und der Prozess seiner inneren Aufloesung.- 6. Die Geschichte der neuzeitlichen Philosophie als Kampf um den Sinn des Menschen.- 7. Die Vorhabe der Untersuchungen dieser Schrift.- Zweiter Teil Die Ursprungsklarung des Neuzeitlichen Gegensatzes Zwischen Physikalistischem Objektivismus und Transzendentalem Subjektivismus.- 8. Der Ursprung der neuen Idee der Universalitat der Wissenschaft in der Umgestaltung der Mathematik.- 9. Galileis Mathematisierung der Natur.- a) "Reine Geometric".- b) Der Grundgedanke der Galileischen Physik: Natur als mathematisches Universum.- c) Das Problem der Mathematisierbarkeit der "Fullen".- d) Motivation der Galileischen Naturkonzeption.- e) Der Bewahrungscharakter der naturwissenschaftlichen Fundamentalhypothese.- f) Das Problem des naturwissenschaftlichen "Formel"- Sinnes.- g) Die Sinnentleerung der mathematischen Naturwissenschaft in der "Technisierung".- h) Die Lebenswelt als vergessenes Sinnesfundament der Naturwissenschaft.- i) Verhangnisvolle Missverstandnisse als Folgen der Unklarheit uber den Sinn der Mathematisierung.- k) Grundsatzliche Bedeutung des UrsprungsProblems der mathematischen Naturwissenschaft.- l) Methodische Charakteristik unserer Auslegung.- 10. Der Ursprung des Dualismus in der herrschenden Vorbildlichkeit der Naturwissenschaft. Die Rationalitat der Welt "more geometrico".- 11. Der Dualismus als Grund fur die Unfassbarkeit der Vernunft Probleme, als Voraussetzung der Spezialisierung der Wissenschaften, als Grundlage der naturalistischen Psychologie.- 12. Gesamtcharakteristik des neuzeitlichen physikalistischen Rationalismus.- 13. Die ersten Schwierigkeiten des physikalistischen Naturalismus in der Psychologie: die Unfassbarkeit der leistenden Subjektivitat.- 14. Vordeutende Charakteristik des Objektivismus und Transzendentalismus. Das Ringen dieser beiden Ideen als der Sinn der neuzeitlichen Geistesgeschichte.- 15. Reflexion uber die Methode unserer historischen Betrachtungsart.- 16. Descartes als Urstifter sowohl der neuzeitlichen Idee des objektivistischen Rationalismus als auch des ihn sprengenden transzendentalen Motivs.- 17. Descartes' Ruckgang zum "ego cogito". Sinnauslegung der Cartesianischen Epoche.- 18. Descartes' Selbstmissdeutung: die psychologistische Verfalschung des durch die Epoche gewonnenen reinen ego.- 19. Descartes' vordringliches Interesse am Objektivismus als Grund seiner Selbstmissdeutung.- 20. Die "Intentionalitat" bei Descartes.- 21. Descartes als Ausgang der beiden Entwicklungslinien: des Rationalismus und Empirismus.- 22. Lockes naturalistisch-erkenntnistheoretische Psychologie.- 23. Berkeley. - David Humes Psychologie als fiktionalistische Erkenntnistheorie: der "Bankrott" der Philosophie und Wissenschaft.- 24. Das im Widersinn der Humeschen Skepsis verborgene echte philosophische Motiv der Erschutterung des Objektivismus.- 25. Das "transzendentale" Motiv im Rationalismus: Kants Konzeption einer Transzendentalphilosophie.- 26. Vorerooerterung uber den uns leitenden Begriff des "Transzendentalen".- 27. Die Philosophie Kants und seiner Nachfahren in der Perspektive unseres Leitbegriffs vom "Transzendentalen". Die Aufgabe einer kritischen Stellungnahme.- Dritter Teil Die Klarung des Transzendentalen Problems und die Darauf Bezogene Funktion der Psychologie.- A. Der Weg in Die Phanomenologische Transzendentalphilosophie in der Ruckfrage von der Vorgegebenen Lebenswelt Aus.- 28. Die unausgesprochene "Voraussetzung" Kants: die selbstverstandlich geltende Lebensumwelt.- 29. Die Lebenswelt ist erschliefissar als ein Reich "anonym" gebliebener subjektiver Phanomene.- 30. Der Mangel einer anschaulich-aufweisenden Methode als Grund fur die mythischen Konstruktionen Kants.- 31. Kant und die Unzulanglichkeit der damaligen Psychologie. Die Undurchsichtigkeit des Unterschiedes von transzendentaler Subjektivitat und Seele.- 32. Die Moeglichkeit einer verborgenen Wahrheit in Kants Transzendentalphilosophie: das Problem einer "neuen Dimension". Der Antagonismus zwischen "Flachenleben" und "Tiefenleben".- 33. Das Problem der "Lebenswelt" als ein Teilproblem im allgemeinen Problem der objektiven Wissenschaft.- 34. Exposition des Problems einer Wissenschaft von der Lebenswelt.- a) Differenz von objektiver Wissenschaft und Wissenschaft uberhaupt.- b) Die Benutzung der subjektiv-relativen Erfahrung fur die objektiven Wissenschaften und die Wissenschaft von ihnen.- c) Ist das Subjektiv-Relative Gegenstand der Psychologie?.- d) Die Lebenswelt als Universum prinzipieller Anschaubarkeit - die " objektiv-wahre" Welt als prinzipiell unanschauliche "logische" Substruktion.- e) Die objektiven Wissenschaften als subjektive Gebilde - als die einer besonderen, der theoretisch-logischen Praxis, selbst zur vollen Konkretion der Lebenswelt gehoerig.- f) Das Problem der Lebenswelt anstatt als TeilProblem vielmehr als philosophisches UniversalProblem.- 35. Analytik der transzendentalen Epoche. Das Erste: die Epoche von der objektiven Wissenschaft.- 36. Wie kann die Lebenswelt nach der Epoche von den objektiven Wissenschaften zum Thema einer Wissenschaft werden? Prinzipielle Scheidung zwischen dem objektiv-logischen A priori und dem Apriori der Lebenswelt.- 37. Die formal-allgemeinsten Strukturen der Lebenswelt: Ding und Welt einerseits, Dingbewusstsein andererseits.- 38. Die zwei moeglichen Grundweisen, die Lebenswelt thematisch zu machen: die naiv-naturliche Geradehineinstellung und die Idee einer konsequent reflexiven Einstellung auf das Wie der subjektiven Gegebenheitsweise der Lebenswelt und der Lebensweltlichen Objekte.- 39. Die Eigenart der transzendentalen Epoche als totale AEnderung der naturlichen Lebenseinstellung.- 40. Die Schwierigkeiten des echten Vollzugssinnes der totalen Epoche. Die Verfuhrung, sie als eine schrittweise zu leistende Enthaltung von alien einzelnen Geltungen misszuverstehen.- 41. Die echte transzendentale Epoche ermoglicht die "transzendentale Reduktion"- die Entdeckung und Erforschung der transzendentalen Korrelation von Welt und Weltbewusstsein.- 42. Die Aufgabe der konkreten Vorzeichnung von Wegen einer wirklichen Durchfuhrung der transzendentalen Reduktion.- 43. Charakteristik eines neuen Weges zur Reduktion in Abhebung gegen den "cartesianischen Weg".- 44. Die Lebenswelt als Thema eines theoretischen Interesses, das durch eine universale Epoche hinsichtlich der Wirklichkeit der Lebensweltlichen Dinge bestimmt ist.- 45. Anfange einer konkreten Auslegung der Gegebenheiten sinnlicher Anschauung rein als solcher.- 46. Das universale Korrelationsapriori.- 47. Hinweis auf weitere Forschungsrichtungen: die sussjektiven Grundphanomene der Kinasthesen, des Geltungswandels, des Horizontbewusstseins und der Vergemeinschaftung der Erfahrung.- 48. Alles Seiende jeden Sinnes und jeder Region als Index eines subjektiven Korrelationssystems.- 49. Vorlaufiger Begriff der transzendentalen Konstitution als "ursprunglicher Sinnbildung". Die exemplarische Enge der ausgefuhrten Analysen
- Andeutung weiterer Auslegungshorizonte.- 50. Erste Ordnung aller ArbeitsProbleme unter den Titeln: Ego - cogito - cogitatum.- 51. Die Aufgabe einer "Ontologie der Lebenswelt".- 52. Das Auftauchen paradoxer Unverstandlichkeiten. Die Notwendigkeit neuer radikaler Besinnungen.- 53. Die Paradoxic der menschlichen Subjektivitat: das Subjektsein fur die Welt und zugleich Ossjektsein in der Welt.- 54. Die Auflosung der Paradoxic:.- a) Wir als Menschen und wir als letztlich fungierend-leistende Subjekte.- b) Ich als Ur-Ich konstituiere meinen Horizont der transzendentalen Anderen als der Mitsubjekte der die Welt konstituierenden transzendentalen Intersubjektivitat.- 55. Die prinzipielle Korrektur unseres ersten Ansatzes der Epoche durch Reduktion derselben auf das absolut einzige letztlich fungierende ego.- B. Der Weg in Die Phanomenologische Transzendentalphilosophie von der Psychologie Aus.- 56. Charakteristik der philosophischen Entwicklung nach Kant unter dem Gesichtspunkt des Kampfes zwischen physika-listischem Objektivismus und dem immer wieder sich meldenden "transzendentalen Motiv".- 57. Die verhangnisvolle Trennung von Transzendentalphilosophie und Psychologie.- 58. Verschwisterung und Verschiedenheit von Psychologie und Transzendentalphilosophie. Die Psychologie als das Feld der Entscheidungen.- 59. Analyse der Umstellung aus der psychologischen Einstellung in die transzendentale. Die Psychologie "vor" und "nach" der phanomenologischen Reduktion. (Das Problem des "Einstroemens").- 60. Der Grund des Versagens der Psychologie: die dualistischen und physikalistischen Voraussetzungen.- 61. Die Psychologie in der Spannung zwischen (objektivistisch- philosophischer) Wissenschaftsidee und empirischem Verfahren: die Unvereinbarkeit der beiden Richtungen psychologischer Forscliung (der psychophysischen und der "Psychologie aus innerer Erfahrung").- 62. Vorerorterung des WidersinnsderprinzipiellenGleichstellung von Seelen und Koerpern als Realitaten: Hinweis auf die prinzipielle Differenz der Zeitlichkeit, der Kausalitat, der Individuation bei Naturding und Seele.- 63. Fragwurdigkeit der Begriffe "aussere" und "innere Erfahrung". Warum gehoert die Erfahrung vom Lebensweltlichen Korperding, als Erfahrung von etwas "bloss Subjektivem".- nicht bislang in das Thema der Psychologie?.- 64. Der Cartesianische Dualismus als Grund der Parallelisierung. - Vom Schema: beschreibende und erklarende Wissenschaftist nur das Formal-Allgemeinste berechtigt.- 65. Die Prufung des Rechtes eines empirisch begriindeten Dualismus durch Einleben in das faktische Verfahren der Psychologen und Physiologen.- 66. Die Welt der allgemeinen Erfahrung
- ihre regionale Typik und die in ihr moeglichen Universalabstraktionen: "Natur" alsSchlusswort Beilage V, zu 16ff.- BeilageVI, zu 16ff.- Beilage VII, zu 18, S. 80ff.- Beilage VIII, zu 18, S. 80ff.- Beilage IX, zu20, S. 84f..- Beilage X, zu21,S. 85f.- Beilage XI, zu 23, S. 88ff.- Beilage XII, zu 23, S. 88ff.- Beilage XIII, zum dritten Teil der Krisis, S. 105ff.- Beilage XIV, zu 28, S. 105ff.- Beilage XV, zu 28, S. 105ff.- Beilage XVI, zu 29, S. 114ff.- Beilage XVII, zu 33ff.- Beilage XVIII, zu 34, S. 126ff.- Beilage XIX, zu 34 e, S. 132ff.- Beilage XXI, Finks Beilage zum Problem des Unbewu?ten, zu 46, S. 163.- Beilage XXII, zu 62, S. 219ff.- Beilage XXIII, zu 65, S. 227ff.- Beilage XXIV, zu 73, S. 269ff.- Beilage XXV, zu 73, S. 269ff.- Beilage XXVI, zu 73, S. 269ff.- Beilage XXVII, zu 73, S. 269ff.- Beilage XXVIII, zu 73, S. 269ff.- Beilage XXIX, Finks Entwurf zur Fortsetzung der Krisis.- Textkritischer Anhang.- Zur Textgestaltung.- Textkritische Anmerkungen zum Haupttext.- Textkritische Anmerkungen zu den Erganzenden Texten..- Namenregister.- Nachweis der Originalseiten.
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