Konzentrationslager und deutsche Wirtschaft 1939-1945

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Konzentrationslager und deutsche Wirtschaft 1939-1945

Hermann Kaienburg (Hrsg.)

(Sozialwissenschaftliche Studien, Heft 34)

Leske + Budrich, 1996

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Description and Table of Contents

Description

Von 1942 bis 1945 stieg die Zahl der KZ-Gefangenen in den deutschen Konzentra tionslagern von etwa 70. 000 auf mehr als das Zehnfache. Durch die Bildung von Aussenlagern bei Industriebetrieben und anderen Arbeitsstellen weitete sich das System innerhalb von zwei Jahren zu einem riesigen Archipel von Lagern aus. Fast alle grossen und viele mittlere Wirtschaftsunternehmen in Deutschland beschaftig ten 1944/45 KZ-Gefangene. Insgesamt existierten - zum Teil nur kurze Zeit, zum Teil mehrere Jahre lang - uber tausend KZ-Aussenlager, fast flachendeckend ver teilt uber Deutschland und viele der besetzten Gebiete, besonders konzentriert in Zentren der Rustungsindustrie. "Unsere Tatigkeit bestand in dem Versetzen von losem Kalisalz in den toten Strek ken. Die schweren Kipploren mussten von uns in entlegene Schachtstellen trans portiert und dort entleert werden. Es war eine schwere und muhsame Arbeit und der Pulverstaub drang uns in Mund und Nase und in alle Poren. Die ersten Tage 'unter Tage' waren wohl die schwersten. Unsere ausgemergelten Koerper konnten sich kaum an die veranderten Lebensbedingungen gewoehnen. Das Essen war noch schlechter als im KL Buchenwald. Die Wassersuppe stank meistens und konnte nur mit Muhe runtergewurgt werden. Das 'Abendessen' bestand aus 250 g trockenem Brot und einer Messerspitze Margarine (20 g) oder Marmelade. Wir sahen wie verrostet aus und die Haut war wie Papier ausgetrocknet. Nicht wenige Haftlinge litten an Wahnvorstellungen ( . . . ) Der koerperliche Verfall machte sich von Woche zu Woche starker bemerkbar.

Table of Contents

Zur Organisationsgeschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager und der KZ-Haftlingsarbeit.- Hinter der Torinschrift "Arbeit macht frei" Haftlingsarbeit, wirtschaftliche Nutzung und Finanzierung der Konzentrationslager 1933 bis 1939.- KZ-Haft und Wirtschaftsinteresse Das Wirtschaftsverwaltungshauptamt der SS als Leitungszentrale der Konzentrationslager und der SS-Wirtschaft.- Die Entscheidung zum Einsatz von KZ-Haftlingen in der Raketenrustung.- Die Rolle von Unternehmen in Staats- und Parteibesitz bei der Erprobung verschiedener Formen der Zwangsarbeit.- Unternehmen und KZ-Arbeit Das Beispiel der Volkswagenwerk GmbH.- Politisches Management im Wirtschaftskonzern Georg Meindl und die Rolle des Staatskonzerns Steyr-Daimler-Puch bei der Verwirklichung der NS-Wirtschaftsziele in OEsterreich.- Arbeit, Sozialpolitik und staatspolizeiliche Repression bei den Reichswerken "Hermann Goering" in Salzgitter.- Zwangsarbeit von KZ-Gefangenen bei anderen fuhrenden Wirtschaftsunternehmen.- Die IG Farben und die Zwangsarbeit von KZ-Haftlingen im Werk Auschwitz.- Zwangsarbeit im Siemens-Konzern (1938 - 1945): Fakten - Kontroversen - Probleme.- Der Einsatz von KZ-Haftlingen und judischen Zwangsarbeitern bei der Daimler-Benz AG (1941 - 1945). Ein UEberblick.- Regionale Falldarstellungen.- Zur Arbeit weiblicher Haftlinge im Frauen-KZ Ravensbruck.- Die Aussenkommandos des Konzentrationslagers Neuengamme in Hannover.- Das KZ-Aussenlager Blohm & Voss im Hamburger Hafen.- Zwangsarbeit und Judenmord im Distrikt Galizien des Generalgouvernements: Die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz.- Schlussbetrachtung.- Wie konnte es soweit kommen?.- UEber die Autoren.

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