Frauenbefreiung und Rassenideologie : Rassenhygiene und Eugenik im politischen Programm der "Radikalen Frauenbewegung", 1900-1933
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Frauenbefreiung und Rassenideologie : Rassenhygiene und Eugenik im politischen Programm der "Radikalen Frauenbewegung", 1900-1933
(DUV Sozialwissenschaft)
Deutscher Universita̋ts Verlag, c1995
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注記
Bibliography: p. [355]-374
内容説明・目次
内容説明
Mit Beginn der neunziger Jahre lassen sich auch in Deutschland verstarkt bedenkliche Auswirkungen des Bemuhens um "politische Korrektheit" registrieren. Was als Antidiskriminierungsstrategie gedacht war und gesell schaftliche Minderheiten schutzen wie auch sozial Benachteiligten helfen sollte, entpuppt sich unversehens als Sprachregelungsanspruch, wenn nicht gar als Denkverbot und fuhrt haufig zu vorauseilender Selbstzensur. Die Gefahr besteht insbesondere dann, wenn historische Analysen der Entstehung und Entwicklung sozialer und politischer Bewegungen zu Zwecken der Traditionsstiftung missbraucht werden. Mit (un)schoener Regelmassigkeit werden die dunklen Kapitel verdrangt, es wird geklittert und abgeleugnet. Eine Legende entsteht. Dieses Buch leistet einer Legendenbildung um Ursachenzusammenhange der Frauenbewegung nicht nur keinen Vorschub, es thematisiert ausdrucklich jene Diskrepanzen, Ambivalenzen und Widerspruche der scheinbar unvertraglichen Kombination rassenhygienisch-eugenischen und frauenemanzipatorischen Denkens der als "Radikale" bezeichneten 'linken' Gruppierung der Ersten deutschen Frauenbewegung. Um die Amalgamierung fortschrittlicher frauenpolitischer und konserva tiv-rassistischer Elemente in der Position der "Radikalen" schwerpunktma- Vorwort 10 ssig am Beispiel Helene Stoeckers analysieren zu koennen, werden vorab auch heute heftig umstrittene Themen des rassenhygienisch-eugenischen Diskurses eroertert. Nach der Darstellung der historischen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Grundlagen von Rassenhygiene und Eugenik und ihrer Entwicklung in Wilheminischer Zeit und in der Weimarer Republik wird im Gegensatz zur weit verbreiteten Sichtweise der soziologische Hintergrund des ublicherweise einseitig als biologistisches Legitimationsmuster etikettierten Sozialdarwinismus betont und der Nachweis des Wissenschaftschaftscharakters von Rassenhygiene und Eugenik gefuhrt. Nach der Rekonstruktion des Zusammenwirkens dieser Wissenschaften mit Sozialpolitik, Sozialkontrollinstanzen und Gesellschaftspolitik als moderner Form von Herrschaftsausubung erfolgt eine Darlegung der gesellschaftssanitar-"ausmerzenden" Zielsetzungen im Rahmen der politisch fortschrittlichen Gesundheitspolitik.
目次
A.- 1. Historische und gesellschaftliche Entstehungsbedingungen der Rassenhygiene und Eugenik.- 2. Wissenschaftliche Grundlagen der Rassenhygiene und Eugenik.- 2.1. Rassenanthropologie und Rassentheorien.- 2.2. Bevoelkerungsoekonomie.- 2.3. Darwin und Sozialdarwinismus.- 2.4. Vererbungsforschung.- 3. Rassenhygiene und Eugenik in Wilhelminischer Zeit und Weimarer Republik.- 3.1. Entstehung und Verwissenschaftlichung der Degenerationsthese.- 3.2. Geburtenruckgang und differentielle Geburtenrate.- 3.3. Bestimmung der Erbqualitat und Etablierung der rassenhygienischen/eugenischen Wissenschaft.- 3.4. Das rassenhygienische/eugenische Programm.- 3.4.1. Rassenhygienische Gesundheitspolitik.- a) Das Ehetauglichkeitszeugnis.- b) Sterilisation und Abtreibung.- 3.4.2. Umverteilung von Einkommen und Vermoegen.- 3.4.3. Siedlungs- und Migrationspolitik.- 3.4.4. Frauenpolitik.- Exkurs: Die burgerliche Frauenbewegung - Ein UEberblick.- B.- 1. Helene Stoecker und die "Neue Ethik".- 2. Grundung und Programm des Bundes fur Mutterschutz.- 3. Rassenhygienische und eugenische Elemente im tagespolitischen Diskurs der "Radikalen".- 3.1. Die Mutterschaftsversicherung.- 3.1.1. Weibliche Autonomie.- 3.1.2. Rassenhygienische Umdeutung und Instrumentalisierung.- 3.2. Individuelle Geburtenkontrolle und staatliche Bevoelkerungspolitik.- 3.2.1. Neomalthusianische Bewegung und Empfangnisverhutung.- 3.2.2. Abtreibung.- 3.2.3. Staatliche Bevoelkerungspolitik und bevoelkerungspolitischer Diskurs der Radikalen".- 4. Rassenhygienische und eugenische Elemente in der praktischen Sozialarbeit der "Radikalen".- 5. Sozialtechnologie - Sozialtechnokratie? Rassenhygiene und Eugenik im Denken der "Radikalen Frauenbewegung".- 5.1. Prazisierung der Fragestellung.- 5.2. Rezeption eugenischer Denksysteme.- 5.3. Rassenhygienische/eugenische Elemente und politische Deutungsmuster.- 5.4. "Feministisches" Rassenhygiene- und Eugenik-Verstandnis.- 5.5. Implikationen fur die aktuelle Frauenforschung.- Bibliographie.
「Nielsen BookData」 より