Staat und Namensänderung : die öffentlich-rechtliche Namensänderung in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert

Author(s)

    • Wagner-Kern, Michael

Bibliographic Information

Staat und Namensänderung : die öffentlich-rechtliche Namensänderung in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert

Michael Wagner-Kern

(Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts, 35)

Mohr Siebeck, c2002

Available at  / 5 libraries

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Note

Originally presented as the author's thesis (doctoral)--Universität (Bayreuth), 2000/2001

Includes bibliographical referemces (p. [419]-453) and indexes

Description and Table of Contents

Description

Bis heute gilt das 'Gesetz über die Änderung von Familiennamen und Vornamen' (NamÄndG) - abgesehen von geringfügigen Abweichungen - in der am 5. Januar 1938 auf der Grundlage des Ermächtigungsgesetzes verabschiedeten Fassung. Das NamÄndG bestimmt die Grundvoraussetzungen, unter denen natürliche Personen ihren Namen außerhalb der im BGB geregelten Möglichkeiten zum Namenswechsel mit staatlicher Genehmigung ändern können. Als öffentlich-rechtlicher Teil des bundesrepublikanischen Namensänderungsrechts wird das NamÄndG bis heute als notwendiger Bestandteil der Rechtsordnung und daher gerade nicht als nationalsozialistisch geprägtes (Un-)Recht angesehen. Michael Wagner-Kern greift diese 'Unbedenklichkeitsthese' auf und zeichnet mittels einer rechtshistorischen Rekonstruktion die Entstehungsgründe für ein Namensänderungsrecht in Deutschland nach. Die historischen Befunde, gestützt auf eine Auswertung archivalischer Quellen, korrigieren herrschende Vorstellungen: Bei der Schaffung des NamÄndG ging es dem NS-Gesetzgeber einzig um die Konstruktion einer Rechtsgrundlage zur 'namentlichen Ausgrenzung' der jüdischen Bevölkerung. Struktur und Interpretation des öffentlich-rechtlichen Namensänderungsrechts stehen bis heute in der Tradition eines restriktiven Grundverständnisses, das jede Namensänderung als Ausnahme von dem Prinzip der kontinuierlichen Namensführung begreift. Diese Sichtweise erklärt sich aus dem bisherigen Verzicht, die Entstehungsgeschichte des NamÄndG umfassend zu rekonstruieren. Kontinuitätsphänomene prägen sowohl die Struktur des bundesrepublikanischen Namensänderungsrechts als auch dessen Bild in Literatur und Rechtsprechung. Daraus leitet sich die Forderung nach einer grundlegenden Reform des (Reichs-)NamÄndG ab, das gegenwärtig verfassungsrechtlichen Anforderungen nicht genügt.

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Details

  • NCID
    BA58854355
  • ISBN
    • 3161477189
  • Country Code
    gw
  • Title Language Code
    ger
  • Text Language Code
    ger
  • Place of Publication
    Tübingen
  • Pages/Volumes
    xvii, 459 p.
  • Size
    24 cm
  • Parent Bibliography ID
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