Deutsche Liebeslyrik im 15. und 16. Jahrhundert : 18. Mediävistisches Kolloquium des Zentrums für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am 28. und 29. November 2003
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Deutsche Liebeslyrik im 15. und 16. Jahrhundert : 18. Mediävistisches Kolloquium des Zentrums für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am 28. und 29. November 2003
(Chloe, Bd. 37)
Rodopi, 2005
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Description
Wahrend die deutschen Liebeslieder des funfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts in der Germanistik des neunzehnten einige Wertschatzung erfuhren, gerieten sie im zwanzigsten zwischen dem Minnesang auf der einen Seite und der humanistisch-petrarkistischen Barockdichtung auf der anderen weitgehend aus dem Blickfeld der Forschung. Vor allem die anonymen Liederbuchlieder, deren Kunstanspruch sich von dem der hoch- und spatmittelalterlichen Adels- und Gelehrtendichtung ebenso offensichtlich unterscheidet wie von dem der fruhneuzeitlichen, konnten trotz der reichen UEberlieferung nur noch vereinzelt Interesse auf sich ziehen.
Die Beitrage des vorliegenden Bandes erkunden Moeglichkeiten des literaturwissenschaftlichen Zugangs zu der am wenigsten bekannten Epoche in der Geschichte der deutschen Liebeslyrik. Sie fragen nach dem historischen Profil, das diesen Liebesliedern eigen ist, ohne die durch den Minnesang begrundete Tradition aus den Augen zu verlieren, aber auch, ohne sie zum Massstab zu machen. Die Erkenntnisinteressen richten sich nicht zuletzt auf verschiedene Aspekte der impliziten Poetik: auf das Verhaltnis von Sprache und Melodie, die Beziehung zwischen Autorschaft, Auffuhrungspraxis und Ich-Referenz, das Liedtypenrepertoire, die Implikationen von Geschlechterrollen und Textaufbauprinzipien, die Kunstsprachlichkeit und ihre Bedeutung, die produktionsasthetische Relevanz der meisterlichen Liedkunst, den spezifischen Charakter der Vielfalt von Registern und Stilen.
Table of Contents
Vorwort
Manfred KERN: Hybride Texte - wilde Theorie? Perspektiven und Grenzen einer Texttheorie zur spatmittelalterlichen Liebeslyrik
Johannes KANDLER: Wie klingt die Liebe? Anmerkungen zur Wechselwirkung von Musik und Text im Lochamer-Liederbuch
Susanne HOMEYER, Inta KNOR und Hans-Joachim SOLMS: UEberlegungen zur Neuedition des sogenannten Liederbuches der Clara Hatzlerin nach den Handschriften Prag, X A 12, der Bechsteinschen Handschrift (Halle, 14 A 39) und Berlin, Mgf 488
Gert HUEBNER: Die Rhetorik des Liebesklage im 15. Jahrhundert. UEberlegungen zu Liebeskonzeption und poetischer Technik im 'mittleren System'
Sabine OBERMAIER: Wer wacht? Wer schlaft? 'Gendertrouble' im Tagelied des 15. und 16. Jarhunderts
Nicola ZOTZ: Die Schlussstrophe im mittelalterlichen deutschen Liebeslied
Harald HAFERLAND: Fruhe Anzeichen eines lyrischen Ichs. Zu einem Liedtyp der gedruckten Liedersammlungen aus der ersten Halfte des 16. Jahrhunderts (Erhart OEglin, Peter Schoeffer, Arnt von Aich, Christian Egenolff, Heinrich Finck, Georg Forster, Johann Ott)
Johannes RETTELBACH: Die fruhen Liebeslieder von Hans Sachs
Horst BRUNNER: Die Liebeslieder in Georg Forsters Frischen Teutschen Liedlein (1539-1556)
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