Erfahrung und Ausdruck : Phänomenologie im Umbruch bei Husserl und seinen Nachfolgern

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Erfahrung und Ausdruck : Phänomenologie im Umbruch bei Husserl und seinen Nachfolgern

László Tengelyi

(Phaenomenologica, 180)

Springer, c2007

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Includes bibliographical references (p. 353-360) and indexes

Description and Table of Contents

Description

"Erfahrung und Ausdruck" zeichnet in detaillierten Untersuchungen einen Umbruch innerhalb der Phanomenologie nach, der bereits bei Husserl einsetzt, sein eigentliches Gewicht aber erst bei spateren Nachfolgern wie Merleau-Ponty und Richir, Levinas und Waldenfels, Marion und Ricoeur erhalt. Die Phanomenologie unserer Zeit halt sich kaum mehr allein an die Innenbetrachtung der Erlebnisse eines Ichsubjekts; sie kehrt vielmehr Sinnbildungsprozesse hervor, die nicht in einer Sinngebung durch das Bewusstsein aufgehen, sondern fur das bewusste Subjekt unverfugbare Momente ans Licht bringen. Das fuhrt notwendig zu einer Neubestimmung des Verhaltnisses von Erfahrung und Ausdruck: Ein als Ort spontaner Sinnbildung verstandenes Erfahrungsgeschehen lasst sich nicht in ein begrifflich-kategoriales Netz vorgefundener Bedeutungen einbinden, sondern verlangt zwingend nach einem "schoepferischen Ausdruck" (Merleau-Ponty). Der so verstandene Ausdruck der Erfahrung macht wiederum eigentumliche, weil von vornherein ausdrucksbedingte Erfahrungen moeglich. Die Erfahrungen, die man mit dem sprachlichen Ausdruck in der fungierenden Rede, mit der fremden Sinnesausserung im responsiven Verhalten, mit den erzahlerischen Formen in der Reflexion auf die eigene Lebensgeschichte und im Umgang mit der Literatur macht, gehoeren wesenhaft zu den Untersuchungsgegenstanden einer Phanomenologie, die sich nicht einfach als eine Beschreibung und Zergliederung der Erlebnisse versteht, sondern Anspruch darauf erhebt, als denkerischer Ausdruck der Erfahrung zu gelten.

Table of Contents

Vorwort. Erster Teil. Das unausdruckliche Erfahrungsgeschehen. Erster Abschnitt. Erfahrung als Sinnbildung. I. Erfahrungssinn und Ausdrucksbedeutung. 1. Der Begriff des Sinnes. 2. Der Begriff der Erfahrung. 3. Erfahrung als unausdrucklicher Sinnbildungsvorgang. 4. Der Ausdruck des Erfahrungssinnes. II. Widerstreit in der Erfahrung. 1. Gegensatzlichkeit von Erfahrungen. 2. Erfahrung und Entfremdung. 3. Entfremdung als Erfahrungsbegriff 4. Die Entstehung von Erfahrungsgegensatzlichkeiten. 5. Methodische Schlussfolgerung. Zweiter Abschnitt. Erfahrung und Welthorizont. III. Dingerfahrung und Horizontbewusstsein. 1. Korrelation und Horizont. 2. Die Struktur der Dingerfahrung. IV. Die Erfahrung und das Unendliche. 1. Das Unendliche als regulatives Prinzip bei Kant. 2. Husserls Bestimmung des Dinges als Idee im Kantischen Sinne. V. Weltbewusstsein und Wirklichkeitserfahrung. 1. Erfahrungsding und Welthorizont in der genetischen Phanomenologie. 2. Horizontintentionalitat und Wirklichkeitsbewusstsein. 3. Der UEberschuss im Horizontbegriff. 4. Die Entstehung des Neuen und die Erfahrung der Wirklichkeit. Dritter Abschnitt. Ausfall des Bewusstseins und Spaltung des Selbst. VI. Erfahrungssinn und intentionales Bewusstsein. 1. Sinngebung und Gegenstandsbeziehung. 2. Sinnbildung im phanomenologischen Unbewussten. a. Die Phanomenologie des passiven Lebensuntergrundes. b. Das phanomenologische Unbewusste. c. Unbewusste Vorgange in der Phanomenologie der Erinnerung. d. Das phanomenologische und das symbolische Unbewusste. 3. Interintentionale Sinnregungen. VII. Erfahrung und Selbstspaltung. 1. Ein Weg vom Erlebnis zur Erfahrung. 2. Selbstheit und Selbstspaltung. 3. Fremderfahrung und Selbstspaltung. 4. Stellungnahme zum Anachronismuseinwand. Vierter Abschnitt. Die Erfahrung und die Kategorien. VIII. Die Frage nach den Kategorien derErfahrung. 1. Kategorien in der Erfahrung bei Kant 2. Logos und Pathos bei Aristoteles. 3. Bemerkungen zu Hegel, Husserl und Heidegger IX. Erfahrungssinn und kategorialer Ausdruck. 1. Der Parallelismus von Erfahrungssinn und Ausdrucksbedeutung. 2. Die Unterscheidung zwischen dem Sinnlichen und dem Kategorialen. 3. Die Frage nach dem Ursprung der Kategorien. 4. Die Verdopplung der Als-Struktur. 5. Kategorien der Erfahrung und Kategorien des Ausdrucks. 6. Zur Entscheidung der Parallelismusfrage. Zweiter Teil. Ausdrucksbedingte Erfahrungen. Funfter Abschnitt. Erfahrung, Sprache, Ausdruck. X. Erfahrung und schoepferischer Ausdruck. 1. Der Ausdruck der Erfahrung. 2. Die Erfahrung des Ausdrucks. a. Der Gebrauch des Diakritischen und die Aufgabe der Philosophie. b. Zur Deutung der sprachphanomenologischen Ich-Perspektive. c. Beschreibung des Ausdrucksereignisses. 3. Ausdruck der Erfahrung durch die Erfahrung. XI. Erfahrung und Ausdruck im Widerstreit. 1. Die ihrem Ausdruck widerstrebende Erfahrung. 2. Die zu ihrem eigenen Ausdruck drangende Erfahrung. XII. Sinnbildung als Ereignis. 1. Erneuerung der Phanomenologie. 2. Die Zeitigungsstruktur des Sinnbildungsvorgangs. 3. Die Entstehung des Neuen im Sinnbildungsvorgang. Sechster Abschnitt. Erfahrung fremden Ausdrucks. XIII. Gesetzesanspruch und wilde Verantwortung. 1. Von der wilden Verantwortung zum moralischen Gesetz. 2. Vom moralischen Gesetz zur wilden Verantwortung. 3. Bemerkungen uber das Gewissen. XIV. Antwortendes Handeln und ordnungsstiftendes Gesetz. 1. Die Responsivitatsthese. 2. Responsive Phanomenologie. 3. Zwei Wege zu einer responsiven Ethik. Siebenter Abschnitt. Erzahlerischer Ausdruck der Erfahrung. XV. Erfahren, Handeln, Erzahlen. 1. Handlung und Geschichtserzahlung. 2. Im Ansatz vorhandene Geschichten. 3. Geschichtserzahlung und Selbstspaltung. 4. Erfahrung, Handlung

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