Das Phänomenologische und das Symbolische : Marc Richirs Phänomenologie der Sinnbildung

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Das Phänomenologische und das Symbolische : Marc Richirs Phänomenologie der Sinnbildung

Philip Flock

(Phaenomenologica, Bd. 234)

Springer, c2021

  • : [hbk.]

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Includes bibliographical references (p. 331-340) and index

Description and Table of Contents

Description

German:Die vorliegende Studie untersucht die Phanomenologie der Sinnbildung bei Marc Richir. Sie ist die erste in deutscher Sprache vorgelegte Untersuchung zu Richirs Versuch einer Neugrundung der Phanomenologie. Dieser Versuch besteht zum einen in der Thematisierung der Phanomenalitat der Phanomene als solcher und der Ausarbeitung eines Schematismus der Phanomenalisierung; zum anderen aus der Erweiterung der phanomenologisch-eidetischen Sphare um die Dimension des Symbolischen. Diese Umgestaltung der phanomenologischen Architektonik fuhrt zu einer umfangreichen Neubewertung phanomenologischer Grundbegriffe: transzendentales Bewusstsein, Zeitkonstitution, phanomenologisches Wesen, phanomenologische Reduktion und Epoche u. v. a. Besonders in der mittleren Schaffensperiode entsteht daraus eine Phanomenologie der Sinnbildung, deren Ziel es ist, das genetische "Abenteuer" des Sinns zu ergrunden. Der Sinn ist gleichsam einer doppelten Gefahr ausgesetzt: einerseits sich in der Proteusartigkeit und Fluchtigkeit der aufkommenden Sinnregungen zu verlieren; andererseits sich im symbolischen Gestell der Stiftungen zu entfremden. Die These der vorliegenden Studie lautet, dass dieses doppelte Schweben der Sinnbildung in der Verschrankung verschiedener Zeitschematismen grundet. Das klassische immanente und pra-immanente Zeitbewusstsein verschrankt sich mit der Proto-Zeitigung und Proto-Raumlichung des Schematismus der Phanomenalisierung und den Zeitkategorien des Symbolischen. Die Integration dieser symbolischen Zeitkategorien - UEbersturzung, Wiederholung und Nachtraglichkeit als Zeitigungsweisen des Nicht-Erscheinens - in die Phanomenologie fuhrt zu einer enormen Erweiterung der Dialog- und Anschlussfahigkeit derselben. Die vorliegende Untersuchung versucht zudem die theoretischen Kontexte, die diese Umgestaltung der phanomenologischen Architektonik motivieren, zu versammeln. Neben klassischen phanomenologischen Autoren wie Husserl, Heidegger und Merleau-Ponty spielen Denker wie Kant, Freud, Lacan und Derrida eine zentrale Rolle. English:This book examines the phenomenology of sense formation in Marc Richir. It is the first study presented in German on Richir's attempt to refound phenomenology. The thesis of the present study is that in Richir, the double suspension of sense formation is grounded in the entanglement of different temporal schemata. Classical immanent and pre-immanent time consciousness intertwine with the proto-temporalization and proto-spatialization of the schematism of phenomenalization and the time categories of the symbolic. The integration of these symbolic time categories - precipitation, repetition, and retroactivity as modes of temporalization of non-appearance - into phenomenology leads to an enormous expansion of the latter's capability for dialogue and connection. This volume also assembles the theoretical contexts that motivate this transformation. In addition to classical phenomenological authors such as Husserl, Heidegger, and Merleau-Ponty, thinkers such as Kant, Freud, Lacan, and Derrida play an equally central role. This text appeals to students and researchers in the field.

Table of Contents

Danksagung Einleitung I. Das Problem des Symbolischen in der Phanomenologie der SinnbildungII. Aufbau und Gliederung der UntersuchungIII. Die Idee einer Erneuerung der PhanomenologieIII. 1. Die lebensweltliche Eidetik III. 2. Transzendentales Bewusstsein und ZeitlichkeitIII. 3. Stiftung und EidetikIII. 4. Das Phanomenologische als kritische Instanz des SymbolischenIV. Grundmotive der Phanomenologie RichirsIV. 1. Der transzendentale Schematismus der PhanomenalisierungIV. 2. Sprachphanomen und symbolische StiftungIV. 3. Die hyperbolisch-phanomenologische EpocheIV. 4. 'Phantasia' und ArchitektonikIV. 5. Phanomenologische AnthropologieErster Teil: Die PhanomenalisierungV. Phanomenalisierung und TextV. 1. Richirs fruhe Ansatze im Ausgang von DerridaV. 2. Text als BewegungVI. Phanomenalisierung und UrschriftVI. 1. LeitfadenVI. 2. Das Quasi-TranszendentaleVI. 3. GrammatologieVI. 4. UrschriftVI. 5. Zeitigung/Raumlichung der Schrift VI. 6. Dissemination und TextualismusVII. Phanomenalisierung als Doppelbewegung VII. 1. Formaler und transzendentaler Raum VII. 2. Topologie der logischen DenkerlebnisseVII. 3. Phanomenalisierung und Metaphysik: Ein- und Ausrollen des 'Nichts'VII. 4. Logologie und 'innere' GeschichtlichkeitVIII. Sinnbildung VIII. 1. Sinn und BedeutungVIII. 2. Exterioritat, Identitat und das Logisch-EidetischeVIII. 3. Die Idee und das Zu-Sagende VIII. 4. Die Idee als SpurVIII. 5. Identitat und Instabilitat des SinnsVIII. 6. Raumlichung des Sinns6.a. Raumlichung des Sprachphanomens6.b. Phanomenologische Zeichen als Zeichen des sich bildenden Sinns VIII. 7. Ursprungliche Vielfalt der Welten 7.a. Horizonte und phanomenologisches Apeiron7.b. Pluralitat der Welthorizonte 7.c. Die proto-ontologische Verstellung und ihre doppelte Gestalt im UnbewusstenVIII. 8. Die proto-ontologische DimensionVIII. 9. Wilde Wesen9.a. Der phanomenologische Status der wilden Wesen9.b. Fungierende Eidetik des Sprachlichen 9.c. Proto-SinnVIII. 10. Zum weiteren Fortgang der Untersuchung Zweiter Teil: Die verfehlte Begegnung von Phanomenologischem und SymbolischemIX. Einleitung: Struktur und symbolische StiftungIX. 1. Strukturales Objekt, strukturale Einstellung und ideologischer Strukturalismus IX. 2. Element und Prinzip der Struktur IX. 3. Vor-Strukturierung und das symbolische Gestell bei Richir IX. 4. Das Loch in der Struktur X. Nicht-Phanomenalitat: Sprache und Leiblichkeit X. 1. Symbolische Stiftung, phanomenologische Anthropologie und KulturphilosophieX. 2. Natur und KulturX. 3. Leibsprache und In-der-Welt-Sein X. 4. Der absolute Abstand zwischen symbolischem und phanomenologischem FeldX. 5. Leibhafte Wiederholung XI. Nicht-Phanomenalitat und der 'andere Schauplatz'XI. 1. Freud: Wiederholung und Wiederholungszwang XI. 2. Lacan: Das Reale und die Wiederholung, Tyche und AutomatonXII. Symbolische und proto-ontologische StrukturXII. 1. Psychoanalyse: Virtualitat und Heterogenitat XII. 2. Daseinsanalyse: Welt, Leib, Rhythmus XII. 3. Freud mit Merleau-Ponty: Existenzialien und Retrojektion XIII. Zeitlichkeit in der Psychoanalyse XIII. 1. Die Zeitigung im Spiegelstadium: Die UEbersturzungXIII. 2. Die Zeit der Analyse: Wiedererinnerung und Geschichtlichkeit XIII. 3. Die logische Zeit und der logische Subjektbegriff XIII. 4. Das Prinzip der Nachtraglichkeit - heterogene ZeitlichkeitXIII. 5. Das sequenzielle Schema der Nachtraglichkeit XIV. Automatismus, UEberdeterminierung und symbolisches GedachtnisXIV. 1. Die strukturale Interpretation der UEberdeterminierung 1.a. Naturliches und symbolisches Gedachtnis 1.b. Das Reale und die Konjektur 1.c. Der Andere und die Kontingenz XIV. 2. Die Netze der UEberdeterminierung XIV. 3. Das Cogito als UEberschuss der Struktur 3.a. Die Epistemologie des psychoanalytischen Minimalismus3.b. Kontingenz und Retro-Konstitution XIV. 4. Das Hyperstrukturale XV. Die phanomenologische Interpretation des Wolfsmanns (Synthese der ersten beiden Teile) XV. 1. Freuds Fallstudie des "Wolfsmannes" XV. 2. Urszene und Gruscha-Szene XV. 3. Symbolisches Netz: der phanomenologische Status des Signifikanten XV. 4. Phanomenologische Dimension der wilden Wesen XV. 5. Sprachphanomen und lalangue Dritter Teil: Die Begegnung von Phanomenologischem und Symbolischem XVI. Das phanomenologisch Erhabene XVI. 1. Das mathematisch Erhabene: Diakritik von phanomenologischer und symbolischer Freiheit XVI. 2. Das dynamisch Erhabene: Die Figur des symbolischen Stifters und die Wiederaufnahme der symbolischen Freiheit XVII. Die hyperbolisch-phanomenologische EpocheXVII. 1. Faktualitat und Faktizitat XVII. 2. Die hyperbolisch-phanomenologische Epoche XVII. 3. Die zwei Momente der hyperbolisch-phanomenologischen Epoche XVII. 4. Das ontologische Simulacrum und eine Faktizitat ohne Jemeinigkeit XVII. 5. AEusserster Punkt der Hyperbel: Ungreifbarkeit und Bodenlosigkeit der PhanomenalisierungXVIII. Das kritische Potential der hyperbolisch-phanomenologischen EpocheXVIII. 1. Das phanomenologische Apriori und seine verborgene Symbolizitat (statische Perspektive) 1.a. Das Apriori in der statischen Phanomenologie und seine Aporien1.b. Ontologisches Simulacrum und transzendentale Nachtraglichkeit des Apriori XVIII. 2. Selbstheit und Apperzeption im Ausgang ursprunglicher Pluralitat (genetische Perspektive)2.a. Transpossibilitat, Entelechie der Selbstheit und die zweifache Stabilisierung2.b. Denken im Ausgang ursprunglicher Pluralitat Schluss: Nicht-Standard-PhanomenologieLiteraturverzeichnis

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Details

  • NCID
    BC11889496
  • ISBN
    • 9783030846664
  • Country Code
    sz
  • Title Language Code
    ger
  • Text Language Code
    ger
  • Place of Publication
    Cham
  • Pages/Volumes
    xiii, 340 p.
  • Size
    25 cm
  • Subject Headings
  • Parent Bibliography ID
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