Unerwartete Absichten : Genealogie des Reuchlinkonflikts

Author(s)

    • Boer, Jan-Hendryk de

Bibliographic Information

Unerwartete Absichten : Genealogie des Reuchlinkonflikts

Jan-Hendryk de Boer

(Spätmittelalter, Humanismus, Reformation : studies in the late Middle Ages, humanism and the reformation, 94)

Mohr Siebeck, c2016

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Note

Revised version of the author's doctoral dissertation

Includes bibliographical references (p. 1194-1325) and indexes

Ph. D. Universität, Göttingen 2013

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Description

Jan-Hendryk de Boer unternimmt in dieser Arbeit eine genealogische Rekonstruktion des Konflikts um Johannes Reuchlin und die jüdischen Bücher mit dem Ziel zu verstehen, wie strukturelle Gegebenheiten, personales Handeln und interpersonale Kommunikation Möglichkeiten und Grenzen für Akteure schaffen, mit ihrem Denken, Schreiben und Handeln die Wirklichkeit zu verändern. Der spätmittelalterliche Judenhass, die Ausbreitung des Humanismus, der Buchdruck sowie die Erosion institutioneller Mechanismen wie Lehrverurteilungen und Zensur werden als Ermöglichungsbedingungen verstanden, die dazu führten, dass die Auseinandersetzung um die Frage, wie mit dem jüdischen Schrifttum umzugehen sei, allmählich eskalierte. Die beteiligten Humanisten, Theologen und Publizisten versuchten, die Gelegenheit für eine Neuordnung der gelehrten Welt zu nutzen. Sich neue Handlungsspielräume zu schaffen, bedeutete dabei immer auch, danach zu streben, den momentanen Überschuss an Kontingenz erneut in Ordnung zu überführen, aus der die jeweiligen Gegner ausgeschlossen werden sollten. Begleitet wird die historische Rekonstruktion von der Frage, wie eine ideengeschichtliche Arbeit gestaltet werden kann. Neben sprachlichen Handlungen treten insbesondere Institutionen und Intentionen als Faktoren in den Blick, die im Zentrum einer ideengeschichtlichen Methodologie stehen können.

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